Café Asyl - Fremdheit überwinden
Jesus sagt: „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.“ (Matthäus 25,35)
Anfang 2015 wurde auf Initiative von Chorleiterin Nataliya Hammer im Evangelischen Gemeindezentrum das "Café Asyl" gegründet.
Seit 2019 wurde das Café Asyl mangels Teilnehmer fast nur noch zur Übergabe von gespendeten Fahrrädern genutzt.
Manchmal kamen ab 16.30 Uhr auch noch mal einzelne Geflüchtete, mit Fragen oder einfach nur um in Kontakt zu bleiben.
Die meisten früher regelmäßigen Besucher hatten wohl mittlerweile Arbeit gefunden. Außerdem hatte dieses Format auch an Reiz verloren, warum auch immer. Das verbindende Anliegen war auch im kleinen Kreis immer das Erlernen von deutscher Sprache und die Hilfe beim Umgang mit Behörden. Das gegenseitige Kennenlernen und Feiern wurde bei vier Weihnachtsfeiern und drei Sommerfesten im Gemeindezentrum und dessen schönen Hof auch in größerem Rahmen gerne angenommen.
Mittlerweile helfen sich die Menschen in den Unterkünften untereinander auch gut selbst und es gibt im Rathaus seit etwa einem Jahr eine Beratungsstelle der Caritas.
An dieser Stelle sei dafür gedankt und noch einmal den zahlreichen Helfern, insbesondere Helmut Blaha und dem immer noch aktiven Helferkreis der Unterkunft Hafenstrasse.
Einige ehrenamtliche Helfer*innen haben auch ohne das Café Asyl noch längere Zeit in individuellen Patenschaften, in den Unterkünften und als Integrationslotsen der Stadt weiterhin vielfältige Hilfen erbracht, die für ein gutes Zusammenleben so wichtig sind.
Mit Beginn des ersten Shutdown der Coronakrise wurden nur noch Termine zum Sammeln und Weitergeben von gespendeten Fahrrädern vereinbart. Auch dies wird noch weiter geführt.
Die Geflüchteten bezahlen ja schon immer einen kleinen Obolus von maximal 15 Euro für ein Fahrrad. Mit diesem Geld soll im Mai 2021 in Zusammenarbeit mit einer Fahrradwerkstatt geschaut werden, welche Fahrräder in den Unterkünften noch wirtschaftlich zu reparieren sind.
Nach Bestellung der Ersatzteile sollen diese dann wieder in Gang gebracht werden.
Die Integration und das Zusammenleben in der Stadt soll eine wichtige Aufgabe für unsere Kirchengemeinde bleiben, so wie es doch auch an vielen Stellen in der Bibel immer wieder zu lesen ist.
Martin Neumann